Südwesten bleibt Gourmet-Eldorado - Nicht mehr Spitzenreiter
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Welche Köche dürfen sich in diesem Jahr das berühmte rote Blechschild mit einem oder mehreren Sternen vor das Restaurant hängen? Die wohl wichtigste Auszeichnung in der Kochbranche bietet eine Überraschung für Baden-Württemberg.
Hamburg/Stuttgart (dpa/lsw) - Die Zahl der Feinschmecker-Restaurants im Südwesten bleibt auf einem hohen Niveau - doch Bayern löst Baden-Württemberg in diesem Jahr bei der Zahl der meisten Sterne-Restaurants ab. In der neuen Ausgabe des "Guide Michelin" werden im Südwesten 73 Adressen aufgelistet, im größeren Nachbarland sind es 79, wie am Dienstagabend in Hamburg bekannt gegeben wurde. Jahrelang war Baden-Württemberg bundesweit führend bei der Zahl der Sterne-Lokale. Die neue Ausgabe des Gourmetführers, den es auch digital als App gibt, dürfte in fünf Häusern im Südwesten besonders lauten Jubel auslösen - denn sie werden neu ausgezeichnet. In der Liga der Zwei-Sterne-Lokale kocht ab sofort das Team des "SEO Küchenhandwerk" in Langenargen am Bodensee. Küchenchef Roland Pieber und Souschefin Kathrin Stöcklöcker überzeugten die anonymen Testesser mit ihren Acht-Gänge-Menüs. Vier weitere Restaurants können sich über einen neuen Stern freuen: das "Restaurant 1950" in Hayingen (Kreis Reutlingen), "ZUR WEINSTEIGE" in Stuttgart, "Cédric" in Weinstadt (Rhein-Neckar-Kreis) und das "Jacobi" in Freiburg.
In Baiersbronn im Landkreis Freudenstadt bleibt die Sterne-Dichte besonders hoch. Das "Restaurant Bareiss" und die "Schwarzwaldstube" verteidigen dort erwartungsgemäß ihre drei Sterne. Damit bleibt das Städtchen im Nordschwarzwald das einzige bundesweit mit zwei Drei-Sterne-Restaurants - und das bei rund 15.000 Einwohnern. Das "1789" und das "Schlossberg" dürfen weiterhin jeweils einen Stern führen. Eine weitere Auszeichnung geht in die "Schwarzwaldstube": Sommelier Stéphane Gass wird für sein "fundiertes Weinwissen" geehrt und gehört damit auch aus Sicht der Michelin-Inspektoren zu den besten Weinexperten des Landes.
Zu den jüngsten Spitzenköchen in Deutschland gehört Cédric Staudenmayer, der in Weinstadt das "Cédric" führt. Mit gerade einmal 25 Jahren hat er sich mit seinem Team seinen ersten Stern erkocht und wird zusätzlich mit dem Young-Chef-Award geehrt. Die Testesser überzeugte er mit seiner "regional-saisonal beeinflussten modernen Küche".