Rockerszene in NRW stark geschrumpft: Zahl mehr als halbiert
n-tv
Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Rockerszene in Nordrhein-Westfalen ist stark geschrumpft. Die Zahl der Mitglieder der Rockerclubs hat sich binnen zweieinhalb Jahren von über 2000 mehr als halbiert, wie das Landeskriminalamt (LKA) in Düsseldorf am Donnerstag berichtete. Vor drei Jahren waren noch mehr als 2000 Rocker in NRW gezählt worden, Ende vergangenen Jahres waren es noch 810. Die "Westfalenpost" hatte zuvor berichtet.
Ein Grund ist das Verbot der bis dahin größten Rockergruppe in NRW, der Bandidos, vor gut zwei Jahren gewesen. Sie allein hatten zuvor rund 800 Rocker in ihren Reihen vereint. Zudem waren im August 2022 die United Tribuns verboten worden. Aber auch fast alle anderen Rockergruppen in NRW verloren Mitglieder.
Größte Rockergruppe in NRW sind nun die Freeway Riders (400 Mitglieder), die ihre Zahl stabil halten konnten, gefolgt vom Gremium MC (160) und den Hells Angels (155). Die Zahl der Ortsgruppen der Rocker, die sogenannten Chapter oder Charter, schrumpfte in den vergangenen Jahren von 98 auf 65.
Es sei nicht erkennbar, dass die anderen Rockergruppen vom Bandidos-Verbot profitiert hätten, teilte das LKA mit. Vielmehr habe das Verbot die Szene beeindruckt und deutlich vorsichtiger werden lassen. Das LKA zählt etliche Rockergruppen zur Organisierten Kriminalität. Als "Geschäftsfelder" gelten neben dem Rotlichtmilieu der Drogen- und Waffenhandel sowie die Schutzgelderpressung.