
Projekt "Erstmal Wohnen" gibt Dutzenden Menschen Zuhause
n-tv
Die Zahl der Menschen ohne Wohnung geht in Baden-Württemberg in die Tausende. Ein Projekt, das ihnen ein Dach über dem Kopf vermittelt, zieht Bilanz.
Stuttgart (dpa/lsw) - Seit 2022 wird das auf vier Jahre angelegte Modellprojekt "Housing First" auch in Stuttgart umgesetzt – jetzt wurde genau die Hälfte der insgesamt 50 geplanten Wohnungen vermittelt. 17 alleinstehende Personen, drei Paare und fünf Familien mit insgesamt acht Kindern fanden ein neues Zuhause, wie der Caritasverband für Stuttgart mitteilte. Das Projekt wird durch die Landeshauptstadt und die Vector Stiftung finanziell gefördert. Etwa die Hälfte der vermittelten Wohnungen stammt aus dem Bestand des Wohnungsunternehmens Vonovia. Bis zum Projektende sollen noch mindestens 25 weitere Wohnungen hinzukommen.
Seit Beginn der 1990er-Jahre wird "Housing First" in verschiedenen Ländern erfolgreich bei der Bekämpfung der Wohnungslosigkeit eingesetzt. Die Idee stammt ursprünglich aus den USA und hat sich vor allem im englischsprachlichen Raum und in Skandinavien etabliert. In Berlin wurde "Housing First" seit 2018 mit Erfolg als Projekt durchgeführt. Auch in weiteren deutschen Großstädten gibt es Modelle nach diesem Konzept.
In Stuttgart leben schätzungsweise bis zu 150 Obdachlose, also Menschen, die im Freien übernachten. Hinzu kommen rund 3.700 untergebrachte Wohnungslose (Stand Ende 2023). Das sind Menschen ohne eigene Wohnung und ohne eigenen Mietvertrag. Sie leben zum Beispiel in sogenannten Sozialhotels oder in ambulanten oder stationären Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe. Das Projekt "Housing First" richtet sich an obdachlose und wohnungslose Menschen.

Den Koalitionsvertrag hält der Politologe Timo Lochocki für "total schwammig". Ein Problem sieht er darin allerdings nicht: "Wenn die entscheidenden Leute miteinander ein gutes Arbeitsverhältnis haben, dann kann diese Koalition viel gestalten." Das stärke die Bedeutung der handelnden Personen. "Ich würde sagen, die Wirkmacht der vier bis fünf entscheidenden Leute in einer Regierung war niemals größer."