NRW schafft Corona-Testungen in Kitas ab
n-tv
Kita-Kinder in NRW bekommen wieder Normalität in ihren Alltag. Wie von Kinder- und Jugendärzten gefordert, steigt das Bundesland zeitnah aus der anlasslosen Corona-Testung aus. Die Infektionszahlen in der Altersgruppe sind zwar hoch, aber die Lage alles andere als kritisch.
Nordrhein-Westfalen steigt zeitnah aus der anlasslosen Corona-Testung der Kinder in der Kindertagesbetreuung stufenweise aus. Das kündigte Familienminister Joachim Stamp in Düsseldorf an. Ab dem 3. April werde die landesseitige Förderung der PCR-Pooltests eingestellt. Etwa ein Viertel der Kommunen im bevölkerungsreichsten Bundesland böten diese bisher an. Sie bekämen wie die anderen drei Viertel der Kommunen im Bundesland bis Ostern noch entsprechende Mengen an Antigen-Schnelltests. In einem zweiten Schritt werde nach Ostern das anlasslose Testen der Kinder in der Kindertagesbetreuung insgesamt durch das Land beendet.
Ärzte hatten zuvor für Kinder nach über zwei Jahren Pandemie das Ende der anlasslosen Testungen und mehr Normalität im Alltag gefordert. Die bisherigen zum Schutz gedachten Maßnahmen belasteten die Jungen und Mädchen eher als sie nutzten, kritisierte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in NRW. Auch wenn die Infektionszahlen bei Kinder aktuell hoch seien, "spiegelt das die reale Krankheitssituation bei den Kindern überhaupt nicht wieder".
Die beiden BVKJ-Landesverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe betonten: "Wir sehen in unseren Praxen kaum Kinder, die an Corona erkrankt sind, wir erleben massenhaft Kinder, die bei völliger Gesundheit oder banalem Schnupfen aufgrund von Testmaßnahmen der Kita teilweise zum wiederholten Male fernbleiben müssen." Das sei der falsche Weg. "Wenn wir Kinder schützen wollen, dann muss endlich wieder gelten, dass wir über Krankheit reden und nicht über die Tatsache, dass ein gesundes Kind eventuell Viren in sich trägt."