Mit Gewalt Schulden eingetrieben: Vier Jahre Haft
n-tv
Hanau (dpa/lhe) - Weil er mit Gewalt Schulden eintreiben wollte, ist ein Mann vom Landgericht Hanau zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Nach Ansicht der Richter hatte der mehrfach vorbestrafte Mann im Juni 2020 in Bad Soden-Salmünster so versucht, an 4000 Euro zu kommen. Das Geld stamme aus Drogengeschäften, hieß es am Montag in der Urteilsbegründung. Die Strafe wurde wegen versuchten Totschlags, Freiheitsberaubung und versuchter räuberischer Erpressung verhängt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Zusammen mit zwei Komplizen hatte der 28-Jährige nach den Feststellungen des Gerichts den Schuldner zunächst entführt, in einer abgelegenen Waldhütte gefesselt, geknebelt und dabei gefilmt, um seine Forderung durchzusetzen. Das Opfer konnte sich jedoch befreien und entkommen. Am Tag darauf sollte es dann zu einer Geldübergabe in einem Industriegebiet kommen, zu dem der Schuldner acht Männer zur Verstärkung mitgebracht hatte. Der 28-Jährige habe sich aus einem fahrenden Wagen gelehnt und Schüsse auf ein Auto mit mehreren Männern abgefeuert.
Ein Opfer erlitt dabei einen Streifschuss an der Hand, ein weiteres Projektil durchschlug den Kühler des Fahrzeugs. Der Hauptangeklagte muss sich zudem einer Drogentherapie als Maßregel unterziehen. Die beiden Komplizen im Alter von 25 und 31 Jahren wurden zu Bewährungsstrafen von eineinhalb Jahren sowie einem Jahr und acht Monaten verurteilt. Der Prozess hatte im April begonnen.