Mehr als 1000 Zwangsräumungen in Brandenburg
n-tv
In Brandenburg haben Menschen auch im vergangenen Jahr in zahlreichen Fällen ihre Wohnung zwangsweise räumen müssen. Die Linke sieht die Bundesregierung gefordert.
Berlin/Potsdam (dpa/bb) - In Brandenburg sind im vergangenen Jahr mehr als 1000 Wohnungen zwangsweise geräumt worden. Die Zahl ging im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück auf 1085, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Bei den Zwangsräumungen von Wohnungen hochgerechnet auf die Einwohnerzahl liegt Brandenburg im bundesweiten Vergleich im Mittelfeld.
Bundesweit wurden laut Bundesregierung mehr als 27 319 Wohnungen im vergangenen Jahr zwangsweise geräumt. Mietschulden sind die häufigste Ursache für den Wohnungsverlust. Die Miet- und Wohnungsbauexpertin der Linken, Caren Lay, forderte, dass Kündigungen bei Nachzahlungen der Mietrückstände aufgehoben und "Räumungen in die Wohnungslosigkeit" verboten werden müssten. "Wenn die Bundesregierung nicht handelt, werden noch mehr Menschen ihre Wohnungen und ihr Zuhause verlieren, denn die Mieten werden extrem angehoben", sagte Lay. "Jede Zwangsräumung ist eine zu viel."
Die meisten Zwangsräumungen wurden nach den Angaben der Bundesregierung in Nordrhein-Westfalen (8690), Bayern (2579), Niedersachsen (2288) und in Sachsen (2265) vollstreckt.