Marine will unbemannte U-Boote anschaffen
n-tv
Der Bundeswehr fehlen Nachwuchssoldaten. Die Marine setzt deshalb künftig auf unbemannte U-Boote und Kampfschiffe. Der Hightech-Schub soll auch dafür sorgen, dass Deutschland auf See den Anschluss an Russland nicht verliert.
Die Deutsche Marine plant laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) einen Kurswechsel in ihrer Beschaffungspolitik. Neben klassischen Überwasserkampfschiffen, Flugzeugen und U-Booten sollten künftig verstärkt unbemannte Seekriegsmittel zum Einsatz kommen, berichtete die FAZ unter Berufung auf ein neues Konzept "Marine 2035+", das auf eine veränderte Bedrohungslage in Ost- und Nordsee zugeschnitten sei.
Geplant ist demnach die Beschaffung von Hightech-Kampfbooten, Minenabwehrbooten und neuer, in Entwicklung befindlicher Unterwasserfahrzeuge, die bisherige Einheiten demnach ergänzen sollen. Finanziert werden solle das von Marineinspekteur Jan Kaack erarbeitete Konzept teilweise durch einen Verzicht auf bisher geplante neue Korvetten oder traditionelle U-Boote. Die Marine brauche einen Modernisierungsschub, "um sich in den Seegebieten durchzusetzen, die für die Verteidigung Deutschlands und des Bündnisses wichtig sind", heißt es in dem Konzept laut FAZ. Zugleich solle damit ein bedenklicher Nachwuchsmangel aufgefangen werden.
Kaack wies im Gespräch mit der Zeitung darauf hin, dass die russischen Seestreitkräfte derzeit technologisch teilweise vor der Deutschen Marine lägen und etwa unter Wasser ihre Aktivitäten kaum aufgeklärt werden könnten. Aktuell sei die Lage aber in den nordeuropäischen Gewässern "ruhig". Provokationen gebe es nicht. "Wir begegnen uns, aber alle halten sich an Regeln, die es seit dem Kalten Krieg schon gibt", sagte er.