Maduro droht mit Bürgerkrieg, sollte er verlieren
n-tv
2019 war es fast soweit: Der Oppositionskandidat Guaidó erklärte sich zum Sieger. Doch Langzeitherrscher Maduro erkannte das nicht an, das Militär griff ein. Diesmal sehen Umfragen erneut einen anderen Kandidaten vorn. Und Maduro? Der droht mit Bürgerkrieg.
Mit seinem markanten Schnurrbart und einem siegesbewussten Lächeln schaut Nicolás Maduro den Wähler vom Wahlzettel an. Venezuelas autoritärer Präsident steht dort ganz oben, weil er von mehreren Parteien als Kandidat nominiert wurde - nicht nur einmal, sondern gleich 13-mal. Sein größter Herausforderer ist dagegen nur dreimal zu sehen.
Und doch werden dem bis vor kurzem noch weitgehend unbekannten Ex-Diplomaten Edmundo González Urrutia vom Oppositionsbündnis Plataforma Unitaria Democrática gute Chancen eingeräumt. Er könnte bei der Wahl an diesem Sonntag Maduro nach elf Jahren an der Macht aus dem Präsidentenpalast vertreiben. Zwar sind die Umfragen, die zum Teil einen deutlichen Sieg des Herausforderers prognostizieren, zunächst einmal mit Vorsicht zu genießen. Allerdings gehen zahlreiche Beobachter davon aus, dass die Chancen für einen Politikwechsel in Caracas so hoch stehen wie seit Langem nicht mehr.
Vielleicht sind die Chancen sogar größer als 2019, als sich der Oppositionspolitiker Juan Guaidó zum Interimspräsidenten erklärt hatte und von vielen Ländern anerkannt worden war. Damals stellte sich jedoch das Militär hinter Maduro. Der Präsident saß die Krise einfach aus und Guaidó verlor an Unterstützung. Nun ist die Opposition geeint und sogar einst treue Regierungsanhänger sind angesichts der katastrophalen Wirtschaftslage von Maduro enttäuscht.