Laschet verteidigt Umgang mit Corona-Maßnahmengegner
n-tv
Erfurt (dpa/th) - Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat seinen Umgang mit einem Corona-Maßnahmengegner verteidigt. Laschet hatte sich am Freitagabend bei einem Auftritt in Erfurt länger auf sehr geringe Distanz mit dem Mann unterhalten, nachdem dieser plötzlich auf die Bühne gekommen war. "Ich finde nicht, dass man dann mit Sicherheitskräften ihn wegbewegen sollte, sondern dass man zuhört und sagt, ich versuche, Antworten zu geben", sagte Laschet am Sonntag in Hagen. "Unser Land ist zu aufgewühlt, zu aggressiv, als dass man das noch befeuern sollte", meinte der NRW-Ministerpräsident bei einem gemeinsamen Auftritt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Eigentlich sollte keiner auf die Bühne kommen, das ist auch wahr. Aber wenn er da ist, muss man ihn anhören. Den Stil will ich auch beibehalten."
Der Mann in Erfurt hatte sich über die Corona-Maßnahmen der Thüringer Landesregierung in den Schulen beklagt, die in den ersten zwei Wochen ein Bußgeld für Eltern vorsehen, deren Kinder sich weder impfen noch testen lassen und auch nicht als genesen gelten. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte Laschet nach dem Termin in Erfurt auf Twitter kritisiert und geschrieben: "Unfassbar. Armin Laschet lässt sich von einem Querdenker ohne Maske mit 20 cm Abstand anschreien. Das ist keine Bürgernähe sondern einfach dumm." Anschließend hatte der SPD-Politiker nachgeschoben: "Ich habe nicht kritisiert, dass er sich von einem Querdenker anschreien lässt. Nur dass er sich auf 20 cm Abstand dabei ohne Masken anschreien lässt."