Landtagspräsident erklärt sich zu Anwerbe-Plänen für Usbeken
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Das Engagement von Landtagspräsident Gunnar Schellenberger für ein Projekt mit Tausenden Arbeitskräften aus Usbekistan sorgt in der Landespolitik für Unmut. Nun schildert der protokollarisch ranghöchste Politiker von Sachsen-Anhalt die Details.
Magdeburg (dpa/sa) - Landtagspräsident Gunnar Schellenberger hat sich in einem schriftlichen Statement erstmals zu seinem umstrittenen Engagement bei der Anwerbung usbekischer Arbeitskräfte geäußert. "Mein Engagement galt und gilt ausschließlich dem Ziel, dem Fachkräftemangel in Sachsen-Anhalt zu begegnen. Für dieses Engagement sind mir keinerlei Gegenleistungen angeboten und durch mich angenommen worden", heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben. Im Januar habe er Ministerpräsident Reiner Haseloff und Wirtschaftsminister Sven Schulze (beide CDU) über seine Kontakte informiert, so Schellenberger.
Ausgangspunkt seiner politischen Bemühungen, die Anwerbung usbekischer Arbeitskräfte für Sachsen-Anhalt zu unterstützen, sei seine Schirmherrschaft gewesen, die er als Landtagspräsident über den Ausbildungsjahrgang 2021/22 an der SKY Pflegeakademie gGmbH Sangerhausen der GfM-Gruppe Berlin übernommen habe. In dem Ausbildungsjahrgang seien etwa 25 vietnamesische Azubis gewesen.
"Im Rahmen dieser Schirmherrschaft äußerten Vertreter der GfM-Gruppe in einem Gespräch, sie benötigten angesichts des Fachkräftemangels ca. 2000 zusätzliche Arbeitskräfte für den medizinisch-pflegerischen Bereich, um allen Anforderungen gerecht werden zu können. Sie seien bereit, die Kapazitäten ihrer Pflegeakademie auszuweiten, und fragten, ob ich sie dabei unterstützen könne", schilderte Schellenberger. In Gesprächen sei dann der Hinweis gegeben worden, "die Anwerbung usbekischer Arbeitskräfte zu erwägen".