Künftig auch kleinere Polizisten? Saarland plant Änderung
n-tv
Vergleichsweise kleine Bewerber haben bei der Polizei im Saarland keine Chance. Das könnte sich ändern - und die körperliche Eignung bei einem Test festgestellt werden.
Saarbrücken (dpa/lrs) - Im Saarland könnten bald auch Polizeibewerberinnen und -bewerber eingestellt werden, die kleiner als 1,62 Meter sind. Sie sollen alternativ bei ihrer Bewerbung einen Körpereignungstest absolvieren, der gerade im Innenministerium konzipiert wird und sich an der Praxis in Bayern und Nordrhein-Westfalen orientiert. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine CDU-Anfrage im Landtag hervor. Zuvor hatten andere Medien darüber berichtet.
Bundesweit hat das Saarland mit einer geforderten, einheitlichen Mindestgröße von 1,62 Meter für Frauen und Männer eine der strengsten Anforderungen für Polizeibewerber. In Hessen beispielsweise liegt sie nach Recherchen der saarländischen Landesregierung bei 1,55 Metern. In einigen Bundesländern wie etwa Bremen oder Mecklenburg-Vorpommern und auch bei der Bundespolizei oder dem Bundeskriminalamt gebe es keinerlei Vorgaben zur Mindestgröße. Im Nachbarland Rheinland-Pfalz betrage die Voraussetzung wie im Saarland ebenfalls 1,62 Meter. Hier gebe es aber bereits Körpereignungstests - wie etwa in Niedersachsen und NRW, wo die Mindestgröße einen Zentimeter mehr betrage.
Nach Ansicht der Landesregierung müssten die Betroffenen in dem Test den Nachweis erbringen, dass ihre Unterschreitung der festgelegten Mindestgröße zu keiner Beschränkung bei wesentlichen Aufgaben des Polizeivollzugsdienstes führe. Die Anforderung der Mindestgröße orientiert sich an den Anforderungen an motorische Kompetenzen der Polizeibeamten und an Untersuchungen, wonach die Körpergröße im Zusammenhang mit der sogenannten Maximalkraft eines Menschen steht. Zudem sprächen auch Mechanismen aus der Psychologie/Kriminologie dafür, weil gegenüber größeren Vollzugsbeamten ein renitentes Verhalten "eher seltener zu erwarten" sei.