Inselstaat will sich von britischer Krone lossagen
n-tv
Antigua und Barbuda will den "finalen Schritt" gehen und sich endgültig vom britischen Königshaus unabhängig machen. Die Nachricht folgt nur einen Tag nach der feierlichen Proklamation des neuen Königs Charles III. Es sind nicht die ersten Abspaltungstendenzen in der Karibik.
Der karibische Inselstaat Antigua und Barbuda soll nach dem Willen des Regierungschefs zur Republik werden. Bis zu ihrem Tod war Königin Elizabeth II. Staatsoberhaupt der ehemaligen britischen Kolonie. König Charles III. war am Samstag in einer Zeremonie in der Hauptstadt St. John's zwar als neues Staatsoberhaupt bestätigt worden. Doch kurz darauf sagte Premierminister Gaston Browne dem britischen Sender ITV, er wolle innerhalb von drei Jahren eine Volksabstimmung abhalten. "Das hat nichts mit Respektlosigkeit gegenüber dem Monarchen zu tun", sagte Browne. "Es ist der finale Schritt, um den Kreis der Unabhängigkeit zu vollenden und zu einer wirklich souveränen Nation zu werden."
Antigua und Barbuda hat knapp 100.000 Einwohner. Der Inselstaat wurde 1981 unabhängig. Er ist einer von 15 Staaten, in denen der britische Monarch Staatsoberhaupt ist. Im vergangenen Jahr war der Inselstaat Barbados weiter südlich in der Karibik bereits eine Republik geworden. Die bis dahin als Generalgouverneurin und damit Vertreterin der Queen amtierende Sandra Mason wurde Präsidentin.
Australien bleibt dagegen unter Einfluss der britischen Krone - erst einmal. Aus Respekt vor Queen Elizabeth II. peilt der australische Premierminister Anthony Albanese vorerst kein Referendum über die Abschaffung der Monarchie an. Jetzt sei die Zeit, der gestorbenen Königin Tribut zu zollen und nicht, "Fragen zu unserer Verfassung" nachzugehen, sagte Albanese dem britischen TV-Sender Sky News. Vielmehr gehe es darum, Bewunderung für die Verdienste der Queen "um Australien, das Commonwealth und die Welt" zu zeigen.