Hoyerswerda: Gedenkwochenende zu Ausschreitungen von 1991
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Hoyerswerda (dpa/sn) - Mit einem Themen-Wochenende 30 Jahre nach den rassistischen Ausschreitungen will Hoyerswerda an die Ereignisse im September 1991 erinnern. "Mit den Veranstaltungen möchten wir einerseits die Sicht der damaligen Opfer zeigen, andererseits aber auch die Betrachtung der Ausschreitungen in Hoyerswerda, Rostock, Mölln und Solingen im gesamtdeutschen Kontext nachzeichnen. Nur wer die Ereignisse annimmt, kann aufeinander zugehen und Versöhnung finden", sagt Torsten Ruban-Zeh, Oberbürgermeister der Stadt (SPD).
Zum Gedenkwochenende vom 17. bis 19. September unter dem Motto "Hoyerswerda 1991: Erinnerungen - Einsichten - Perspektiven" sind Ausstellungen, Gespräche und Begegnungen geplant. Zu Wort kommen bei Podiumsdiskussionen am Freitag etwa kommunale Vertreter aus Rostock, Solingen und Mölln, wo es Anfang der 1990er Jahre ebenfalls Übergriffe auf Ausländer gab. Beim Gesprächsabend "Das habe ich nicht gewusst" werden Zeitzeugen aus Mosambik und Betroffene verschiedener Generationen auf die Diskussionen in der sächsischen Stadt zurückblicken. Am 19. September stellt die Autorin Grit Lemke ihr jüngst erschienenes Buch "Kinder von Hoy" vor.
Seit dem Herbst 1991 ist Hoyerswerda für viele ein Synonym für Rassismus, Intoleranz und Rechtsextremismus. Zwischen dem 17. und 23. September griffen junge Neo-Nazis ehemalige DDR-Vertragsarbeiter und Asylsuchende an. Schaulustige riefen rassistische Parolen.