Heiße Debatte um geplantes einheitliches Lehrerstudium in MV
n-tv
Gut jeder zehnte Einwohner von MV geht zur Schule - da interessieren Reformpläne sehr. Im Landtag wurde heftig gestritten: Braucht es unterschiedliche Studiengänge für Regional- und Gymnasiallehrer?
Schwerin (dpa/mv) - Die von Rot-Rot geplante Reform des Lehrerstudiums in Mecklenburg-Vorpommern ist im Landtag heftig umstritten. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Daniel Peters lehnte am Mittwoch die vorgesehene Zusammenlegung der bisher separaten Ausbildungen für das Lehramt an Regionalen Schulen und an Gymnasien ab. "Einheitslehrer, Einheitsschule, Einheitsbrei" überschrieb die Union die von ihr auf die Tagesordnung gesetzte Aktuelle Stunde zum Auftakt der dreitägigen Landtagssitzung und fasste damit ihre Befürchtungen zusammen.
"Unser Schulsystem passt nichts zum Einheitslehrer", sagte Peters und warf SPD und Linken vor, in der Folge ihrer angekündigten Reform letztlich das Gymnasium abschaffen zu wollen. Unter einer früheren rot-roten Regierung war 2006 das längere gemeinsame Lernen in MV eingeführt worden. Seither beginnt das Gymnasium dort bis auf wenige Ausnahmen ab Klasse sieben statt zuvor ab Klasse fünf - Kritiker sehen bereits damit die gymnasiale Bildung geschwächt.
Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD), Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) sowie Redner der Regierungsfraktionen wiesen den Vorwurf, sie wollten die Gymnasien abschaffen, entschieden zurück. Die Fraktionsvorsitzende der Linken, Jeannine Rösler, sagte, in anderen Bundesländern gebe es die einheitliche Ausbildung zur Sekundarstufenlehrkraft bereits, zum Beispiel in Hamburg. In Niedersachsen werde darüber diskutiert.