Grabungen auf Klostergelände bestätigen frühe Besiedelung
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Archäologen haben bei Grabungen auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Posa weitere Fortschritte gemacht. Insbesondere kam eine Schicht aus dem 9. und 10. Jahrhundert zum Vorschein - der Frühzeit der Besiedelung.
Zeitz (dpa/sa) - Auf dem ehemaligen Klostergelände Posa bei Zeitz (Burgenlandkreis) sind Archäologen auf eine mächtige Auffüllschicht gestoßen. "Zum Vorschein kamen Keramikscherben aus dem 9./10. Jahrhundert, also weit vor der Klostergründung", sagte der Archäologe Holger Rode der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist Keramik, die oft mit Wellenmuster verziert ist." Die Scherben gehörten zum damaligen Gebrauchsgeschirr, hauptsächlich sind es Töpfe und Schalen. "Aus der Zeit des Klosters im 12. Jahrhundert wurde ein sogenannter Werkplatz freigelegt", sagte der Archäologe. "Das war eine Fläche zur Bearbeitung der Sandsteine. Als Spuren der Tätigkeit fanden sich die Abschläge des Steinmaterials, die eine dicke Schicht von bis zu 15 Zentimetern bildete." Inmitten des wahrscheinlich überdachten Platzes hatte es wohl auch eine Herdstelle zur Speisenzubereitung gegeben.
Insgesamt wurde in diesem Jahr bislang auf einer Fläche von rund 70 Quadratmeter gegraben. Für den Archäologen ergeben die Funde und Befunden ein absolut stimmiges Bild. Im Vorjahr wurden Reste einer Kirche entdeckt, die vor dem Klosterbau existierte. Wie alt diese Kirche ist, muss noch geklärt werden, sie wurde jedenfalls vor 1114, dem Jahr als die Benediktinermönche nach Posa kamen, gebaut. In weiteren Grabungen soll die komplette Ausdehnung der Kirche erforscht werden.
Das Benediktiner-Kloster Posa wurde 1114 errichtet, im Jahr 1573 kam als Folge der Reformation die Auflösung. An die Klosterzeit erinnert nur noch das von den Mönchen genutzte Gästehaus. Die Kirche wurde abgetragen und die Steine 1657 als Baumaterial für das Schloss Zeitz verwendet. Seit 2013 nutzt der Verein "Kultur- und Bildungsstätte Kloster - Posa e.V." das Areal.