Gewerkschaft blickt besorgt auf angespannten Wohnungsmarkt
n-tv
Gerade in den Sommermonaten spielt der Tourismus im Nordosten eine große Rolle. Doch für Arbeitskräfte wird die Suche nach bezahlbaren Wohnungen zunehmend schwierig, wie eine Gewerkschaft kritisiert.
Schwerin (dpa/mv) - Bezahlbare Wohnungen für Arbeitskräfte werden in Tourismusregionen Mecklenburg-Vorpommerns nach Gewerkschaftsangaben zunehmend zum Problem. Das sagt Jörg Dahms, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist vielerorts fast nicht mehr zu bezahlen", so Dahms. Verschlechtert habe sich die Lage insbesondere etwa auf Usedom oder der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst.
Einige Jobs im Tourismus würden nur nach Mindestlohn bezahlt, was die Suche nach Wohnraum erschweren würde. "Als Mindestlöhner kann man sich das nicht mehr leisten." Er fordert höhere Löhne, um die teuren Mieten besser ausgleichen zu können. Nach seinen Angaben sind im Nordosten etwa 56.000 Menschen im Tourismus beschäftigt.
Bei Bauplänen müsse vor Ort nicht nur an Hotels oder Ferienwohnungen gedacht werden, sondern auch an die Menschen, die dort wohnten. "Die Inseln leben von den Beschäftigten", sagt er. Dahms sieht die Entwicklung seit einigen Jahren mit Sorge, die zeitweise hohe Inflation habe das Problem deutlich verschärft.