Günther hält Forderung zu E-Fuels für Pkw für Geisterdebatte
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Synthetisch erzeugte E-Fuels sollen fossile Kraftstoffe ersetzen. Sachsens Energieminister hält die E-Fuels für Energieverschwendung, Ministerpräsident Kretschmer wirbt hingegen dafür.
Dresden (dpa/sn) - Der sächsische Energieminister Wolfram Günther (Grüne) hält Forderungen nach E-Fuels bei normalen Autos für eine "Geisterdebatte" und "marktwirtschaftlichen Unsinn". "Bei E-Fuels bleibt nur rund ein Sechstel der Energie übrig. Wer Autos mit E-Fuels auf die Straße schicken will, braucht also zigmal mehr Windräder, viel mehr Netzausbau und muss zigmal mehr an der Zapfsäule zahlen als jetzt", argumentierte der Minister. Er sei gespannt, wie Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) das den Menschen erklären wolle. E-Fuels seien Energieverschwendung.
Kretschmer hatte den Vorschlag von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) für Ausnahmen bei E-Fuels vom Verbrenner-Aus bis 2035 begrüßt. "Unsere Klimapolitik muss wettbewerbsfähig, technologieoffen sein und sich auf einen Rahmen beschränken. Ansonsten gefährden wir unseren Wohlstand und die Akzeptanz in der Bevölkerung", sagte er. Tatsächlich sollte man bei individueller Mobilität nicht alles auf eine Karte setzen, die Politik wisse es nicht besser als der Markt und zig Millionen Autofahrer. Die Ausnahme für E-Fuels könne nur ein erster Schritt sein.
Günther konterte: Es gebe kein "Aus für das Verbrenner-Aus". Die EU-Kommissionspräsidentin habe lediglich angekündigt, Ausnahmen für den Ausstieg zu prüfen. Das Ob und die Details sei völlig offen. Mit Äußerungen zu einem Aus für Verbrennungsmotoren werde den Leuten, suggeriert, dass man ihnen die Autos wegnehmen wolle. Dabei gehe es nur um Neuzulassungen. Man dürfe den Menschen auch nicht einreden, E-Fuels seien ein marktfähiges Produkt. "Hinter solchen populistischen Vorstößen steht aber ein weiteres, sehr dickes Problem. Diese ständigen Rollen rückwärts schaffen Unsicherheit. Und Unsicherheit schadet der Wirtschaft", betonte Günther.