
Freigesprochener US-Soldat - Neue Details zur Vernehmung
n-tv
Der Freispruch eines US-Soldaten nach einem tödlichen Messerangriff auf einer Kirmes treibt Menschen weiter um. Wieso wurde sein Geständnis nicht verwendet?
Trier (dpa/lrs) - Rund fünf Monate nach dem Freispruch eines US-Soldaten in einem Mordprozess vor dem Militärgericht Spangdahlem werden neue Details zu der Vernehmung des Mannes durch deutsche Ermittler bekannt. Es treffe zu, dass in dem Belehrungsformular, das dem Amerikaner von den deutschen Kriminalbeamten vor der Vernehmung ausgehändigt worden sei, der Tatvorwurf "Verdacht Tötungsdelikt" nur in deutscher Sprache eingetragen gewesen sei, teilte Oberstaatsanwalt Peter Fritzen in Trier mit.
Der Grund dafür sei nicht bekannt. Der deutsche Vernehmungsbeamte habe den US-Amerikaner aber laut Protokoll vor der Vernehmung mündlich ausdrücklich darüber belehrt, dass wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts ermittelt werde und er verdächtigt werde, etwas mit dem Tötungsdelikt zu tun zu haben, sagte Fritzen. Die Belehrung sei von einer Beamtin des Office of Special Investigations (OSI) in die englische Sprache übersetzt worden.
Das Rechtsmagazin Legal Tribune Online (LTO) hatte zuerst darüber berichtet, dass der Tatvorwurf im Belehrungsformular nicht ins Englische übersetzt worden war. Dies habe dazu geführt, dass das US-Militärgericht Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Belehrung des Beschuldigten gehabt habe und das Geständnis nicht verwertet hätte, hieß es in dem Bericht.