Frankfurt will Drogen-Elend mit neuen Projekten lindern
n-tv
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Im Kampf gegen das Drogen-Elend im Frankfurter Bahnhofsviertel will die Stadtregierung neue Modellprojekte auflegen. Ein Beispiel sei die Abgabe von medizinischem Cannabis für schwerst Crack-Abhängige, wie Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur sagte. Dazu brauche es auf Bundesebene die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Das gelte auch für die Tolerierung des sogenannten Kleinhandels unter Abhängigen in bestimmten Einrichtungen der Drogenhilfe. Das bisherige Verbot dränge sie auf die Straße - und so entstehe auch die derzeit für Anwohner und Geschäftsleute belastende Situation.
Es hänge enorm viel an der anstehenden Bundestagswahl: "Diese drogenpolitische Blockade muss aufgelöst werden, sonst kommen wir in den Städten nicht weiter", sagte Majer. Der Weg der Prohibition, bei dem man meine, alles durch Verbote zu lösen, sei gescheitert.
Frankfurt hatte sich in den 90er Jahren für einen eigenen Weg in der Drogenpolitik entschieden, bei dem Abhängigen geholfen werde und sich die Repression gegen Dealer richten soll. "Der Frankfurter Weg ist ein Weg und nicht ein Zustand, das heißt, wir wollen ihn weiterentwickeln", sagte Majer.