Die NATO zeigt Moskau ihre Muskeln
n-tv
Nur keine Schwäche zeigen, insbesondere nicht gegenüber Russlands Präsident Putin, danach klingt bislang alles beim NATO-Gipfel. Im Abschlussdokument wird der Ukraine der Beitritt zum Verteidigungsbündnis versprochen. Der Elefant im Kongresszentrum ist Donald Trump.
Draußen knallt die Sonne auf die gepanzerten Fahrzeuge der Nationalgarde, die den NATO-Gipfel mitten in der US-Hauptstadt sichert. Im Veranstaltungszentrum zeigt das transatlantische Verteidigungsbündnis seine Muskeln in Richtung Moskau. Die Staats- und Regierungschefs um US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz sind noch nicht angekommen, da geht es bei den Veranstaltungen schon ums Eingemachte. In den ersten Stunden lösen sich US-Außenminister Anthony Blinken, Verteidigungsminister Lloyd Austin, der scheidende NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und nicht zuletzt der Kommandeur der US-Streitkräfte in Europa, General Christopher Cavoli, mit ihrer Sicht auf die Sicherheitslage in Europa ab.
Der Krieg in der Ukraine ist beim Gipfel allgegenwärtig. Wegen der russischen militärischen Aggressionen hat sich das Selbstverständnis und die Arbeitsweise der NATO grundlegend verändert. General Cavoli gibt einen praktischen Einblick, wie sehr. Für einen Verteidigungsfall, also einen Angriff auf einen der Mitgliedsstaaten, gebe es inzwischen detaillierte Einsatzpläne für verschiedene Regionen, so Cavoli. Diese würden koordiniert mit den verschiedenen Armeen der Mitglieder. Es gebe auch ausreichende Munition. Lediglich bei den Nachschublinien müsse noch justiert werden. Dies sei ein "riesiger Umschwung" von den kleinen Kampftruppen von zuvor gewesen.