Demo in Bad Bibra: 250 Menschen zeigen Flagge gegen die AfD
n-tv
Eine von der AfD angemeldete Demonstration in Bad Bibra sollte am Wohnhaus des dortigen Landrates vorbeiführen. Das stieß auf scharfe Kritik. Demonstriert wurde nun trotzdem - aber auf anderer Route.
Bad Bibra (dpa/sa) - Nach Empörung über einen geplanten Demonstrationszug vor dem Wohnhaus von Landrat Götz Ulrich (CDU) haben am Montagabend rund 250 Menschen in Bad Bibra gegen die AfD demonstriert. Bei der von der AfD organisierten Versammlung zur selben Zeit wurden laut Polizei etwa 180 Teilnehmer gezählt. Sie zogen durch die Kleinstadt im Burgenlandkreis, doch die Route war vorab geändert worden. Nach Angaben eines Polizeisprechers gab es bis zum frühen Abend keine Zwischenfälle.
Ursprünglich hatte die von der AfD organisierte Demonstration am Wohnhaus des Landrates vorbeiführen sollen. Das war auf scharfe Kritik gestoßen. Der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, hatte die Ankündigung der AfD "ungeheuerlich" genannt. Damit werde eindeutig eine rote Linie überschritten. Sachsen-Anhalts CDU-Innenministerin Tamara Zieschang hatte es als Aufgabe aller gesellschaftlichen Akteure bezeichnet, sich entschieden gegen Anfeindungen und Bedrohungen von Kommunalpolitikern zur Wehr zu setzen. Anmelder der Demonstration war der AfD-Landtagsabgeordnete Hans-Thomas Tillschneider.
Unterstützt wurde der Gegenprotest am Montagabend von Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD). "Die Entwicklungen in Thüringen, in Deutschland und Geschehnisse in der Welt müssten jedem von uns die Augen öffnen, dass Demokratie kein Geschenk ist und einfach so vom Himmel fällt", erklärte er. Vielmehr müsse jeden Tag aufs Neue dafür gekämpft werden. Es gehe darum, Flagge für ein offenes, respektvolles, wertebasiertes Deutschland zu zeigen. Einschüchterungen von Amts- und Mandatsträgern dürften niemals toleriert werden.