DAK-Report: Vermehrt Mädchen wegen Angststörungen in Klinik
n-tv
Die Zahl der Krankenhaus-Behandlungen von Mädchen wegen Angststörungen ist stark gestiegen. Experten machen dafür unter anderem die Corona-Pandemie verantwortlich. Sie fordern die Politik zum Handeln auf.
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Erst die Corona-Pandemie, dann der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine mit all seinen Folgen: Die jüngsten Krisen belasten nach einer Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit sehr stark die psychische Gesundheit vor allem von weiblichen Jugendlichen. Das geht aus einer Analyse des Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit in Hessen hervor.
So seien im Jahr 2022 doppelt so viele Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren wegen einer Angststörung stationär behandelt worden wie noch im Vor-Corona-Jahr 2019. Zudem seien mehr Behandlungen wegen Essstörungen und Depressionen erforderlich gewesen. Insgesamt seien 2022 weniger Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen oder Verhaltensstörungen in Kliniken behandelt als vor Corona.
Hochgerechnet auf alle Jugendlichen in dieser Altersgruppe wurden demnach 2022 in Hessen rund 750 Mädchen wegen Angststörungen und Depressionen im Krankenhaus behandelt. "Die massive Zunahme von schweren Ängsten und Depressionen bei Mädchen ist alarmierend. Unsere Auswertung zeigt, dass die anhaltenden Krisen die junge Generation stark belasten", sagte die Landeschefin der DAK-Gesundheit in Hessen, Britta Dalhoff. Sie forderte eine Präventionsoffensive, um die psychische Gesundheit junger Menschen zu stärken und Familien zu unterstützen.