"Da mach ich mir große Sorgen um die Meinungsfreiheit"
n-tv
Der Berliner Ben von Rimscha ist Chef der Buchhandlung am Moritzplatz, einer Kreuzberger Institution. Neulich hat er seinen Ärger über Leute öffentlich gemacht, die ihm den Verkauf "sexistischer", "frauenfeindlicher" und "faschistischer" Werke vorwerfen - und damit auch Postkarten von Loriot meinen.
ntv.de: Herr von Rimscha, Sie haben während der Woche der Meinungsfreiheit, die der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ins Leben gerufen hat, an einem Ihrer Schaufenster auf den Text des Grundgesetz-Artikels 5 aufmerksam gemacht, der das freie Wort garantiert. Was war der Anlass für die Aktion?
Ben von Rimscha: Ich wollte darauf aufmerksam machen, dass die Kunst- und Meinungsfreiheit ein hohes Gut ist, das es zu verteidigen gilt. Die Übergriffigkeit, schrägen Beschuldigungen und Pöbeleien hatten ein Ausmaß erreicht, das ich nicht mehr hinnehmen möchte. Ich bin ein politischer Mensch und mache mir Sorgen um den Zustand der Gesellschaft. Es muss schließlich einen Grund geben, dass die AfD in Thüringen, geführt von einem astreinen Rechtsextremisten, auf 30 Prozent kommt. Und Beschneidung von Meinung, die wir gerade erleben, ist meiner Ansicht nach eine - ich betone: eine unter vielen - der Ursachen dafür.
Was genau widerfährt Ihnen denn?