Cum-Ex-Steuerskandal: Brorhilker fordert mehr Einsatz
n-tv
Die frühere Cum-Ex-Ermittlerin Brorhilker sieht Defizite bei den Prioritäten von NRW-Justizminister Limbach. Was ist drängender: der Kampf gegen Umwelt- oder gegen Steuerkriminelle?
Düsseldorf (dpa/lnw) - Die frühere Cum-Ex-Chefermittlerin Anne Brorhilker kritisiert Nordrhein-Westfalens Justizminister Benjamin Limbach (Grüne). "Limbach hat sich, anders als sein Amtsvorgänger Peter Biesenbach (CDU), nicht für Cybercrime oder Cum-Ex stark gemacht, sondern eine Zentralstelle für Umweltkriminalität gegründet", sagte die ehemalige Oberstaatsanwältin der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".
Bisher sei nicht bekanntgeworden, dass es viele große internationale Umwelt-Strafermittlungsverfahren gebe. Dafür seien aber zahlreiche extrem umfangreiche Cum-Ex-Ermittlungsverfahren bekannt.
"Ich würde mir an dieser Stelle in der Landesregierung mehr Realismus wünschen", sagte die Juristin der WAZ. "Egal, welcher Partei jemand angehört: Er sollte sich in erster Linie um die drängenden Probleme kümmern." Das gelte erst recht, wenn es dabei - wie bei Cum-Ex-Ermittlungsverfahren - um Milliardenschäden und zu erwartende hohe Freiheitsstrafen gehe.