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Ausleihe von Couch aus: Büchereien wollen Kunden zurück
n-tv
Thüringer Bibliotheken haben im Zuge der Corona-Pandemie vermehrt auf digitale Angebote gesetzt - mit Folgen.
Meiningen/Ilemnau/Erfurt (dpa/th) - Die Thüringer Bibliotheksverband wünscht sich wieder mehr Gäste in den Büchereien des Landes. Die Thüringer Büchereien hätten viele ihrer Angebote im Zuge der Corona-Pandemie digitalisiert - mit Folgen. Auch mehrere Wochen nach erneuter Öffnung "dauert es, bis die Leute wiederkommen", sagte die Vorsitzende des Landesverbands im Deutschen Bibliotheksverband (dbv), Milena Pfafferott, anlässlich des Thüringer Bibliothekstages. So bleibe etwa die Universitätsbibliothek in Ilmenau, in der sie selbst arbeitet, "sehr leer". Geschmökert und gelernt werde nun eher daheim.
Die Nutzung digitaler Angebote der Bibliotheken ist nach Angaben des Bibliotheksverbandes von sechs Prozent im Jahr 2019 auf zehn Prozent in 2020 gestiegen. "Das hat sicherlich auch mit Corona zu tun", so Pfafferot. Der Bedarf werde sich vermutlich auch nicht ändern - dafür sei es zu "bequem" von der Couch aus durchs digitale Bücherregal zu stöbern. Für die Büchereien sei es aber wichtig, dass man Besuchszahlen aufweisen könne. Auch seien diese nicht nur ein Ort zum Ausleihen von Büchern - sondern auch Treffpunkt und Erlebnisort.