Auf der Jagd nach Hass im Netz - Medienanstalt nutzt KI
n-tv
Rassistische Kommentare, hetzerische Abbildungen: Auch in Thüringen gibt es eine Einrichtung, die gegen solche Inhalte im Netz vorgeht. Es gibt Erfolge, aber auch Frustration.
Erfurt (dpa/th) - Im Kampf gegen strafbare Inhalte im Internet setzt die Thüringer Landesmedienanstalt mitunter erfolgreich auf künstliche Intelligenz (KI). Ein "Kivi" genanntes KI-Werkzeug erleichtert nach Angaben der Medienanstalt seit Mai vergangenen Jahres die Zusammenarbeit mit den Schwestereinrichtungen der anderen Bundesländer und vereinfacht den Austausch mit dem Bundes- sowie dem Landeskriminalamt.
"Kivi unterstützt uns so, dass wir nicht mehr ständig selbst im Internet recherchieren müssen. Unser Ziel ist es, strafbare Inhalte so schnell wie möglich aus dem Netz zu bekommen", fasst eine Mitarbeiterin der Landesmedienanstalt zusammen.
Das Ergebnis: 235 Löschanregungen für Hasskommentare, verbotene Nazi-Parolen, volksverhetzende und andere strafbare Inhalte, deren Verfasser Thüringen zuzuordnen waren, gingen im vergangenen Jahr bei der Landesmedienanstalt ein. Die meisten bezogen sich dabei auf Facebook. Fast 90 Prozent dieser Fälle wurden demnach von der Plattform gelöscht, nachdem die Landesmedienanstalt die Inhalte dort gemeldet und die Entfernung empfohlen hatte. Zudem könne über Kivi auch das Landeskriminalamt zur strafrechtlichen Verfolgung der Inhalte eingebunden werden.