Anklage gegen 23-Jährigen wegen Raubserie und Raubmorden
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Nach einer Serie von Raubüberfällen in Berlin und Sachsen-Anhalt, bei denen zwei der betagten Opfer starben, ist gegen ein weiteres mutmaßliches Mitglied der Bande Anklage erhoben worden. Es gehe unter anderem um gemeinschaftlichen heimtückischen Habgiermord in zwei Fällen und drei Fälle des bandenmäßigen Raubes, teilte die Staatsanwaltschaft Berlin am Donnerstag mit. Der junge Mann soll nach den Taten im Sommer 2022 geflüchtet sein und wurde im Mai 2023 in Frankreich festgenommen. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Gegen fünf weitere mutmaßliche Mitglieder der Bande wird bereits seit April verhandelt.
Die Gruppe soll am 18. August eine 67-Jährige in Annaburg in Sachsen-Anhalt dazu gebracht haben, sie in ihre Wohnung zu lassen. In der Wohnung soll die Frau geschlagen, gefesselt und schließlich erwürgt worden sein. Die Täter hätten das Haus mit Wertgegenständen verlassen.
Wohl nur einen Tag später, so schreibt die Staatsanwaltschaft, sollen mehrere Männer einen 83-Jährigen in Berlin-Reinickendorf im Märkischen Viertel in seiner Wohnung getötet haben. Der Mann soll entweder während oder nach dem Überfall gestorben sein, weil sein Mund verklebt worden war.
Bereits am 1. Juli sollen vier Täter in Berlin ein Paar im Alter von 81 und 87 Jahren in die Wohnung gedrängt haben. Dort sollen die Opfer zu Boden gebracht und geknebelt worden sein. Nach Schlägen und Drohungen hätten die Bewohner verraten, wo sie Geld und Wertgegenstände aufbewahren. Sie seien erheblich verletzt zurückgelassen worden. In weiteren Fällen wurden Menschen im Alter von 82, 78 und 80 Jahren in ihren Wohnungen überfallen.