Angriff auf Nachbarn - Prozess gegen psychisch kranken Mann
n-tv
Nach einem Messerangriff auf eine Nachbarfamilie geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Beschuldigte unter Schizophrenie leidet. Er soll in die Psychiatrie. Das Verfahren beginnt nun.
Ulm (dpa/lsw) - Mehr als sieben Monate nach einem tödlichen Messerangriff auf eine Nachbarfamilie beginnt am Freitag (18. Oktober) ein Sicherungsverfahren gegen einen psychisch kranken Mann am Landgericht Ulm. Der Beschuldigte soll im März 2024 in Ulm seinen 59-jährigen Nachbarn mit einem Messer getötet und die Ehefrau sowie eine Tochter des Getöteten mit dem Messer verletzt haben.
Die Anklage wirft dem mutmaßlichen Täter unter anderem Mord aus niedrigen Beweggründen und versuchten Mord vor. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann aufgrund einer akuten Episode seiner Schizophrenie zum Tatzeitpunkt nicht schuldfähig gewesen sein dürfte. Da von ihm in diesem Zustand eine erhebliche Gefahr für die Allgemeinheit ausgehe, wird seine dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angestrebt. Der Mann ist seit dem Vorfall in der Psychiatrie.
Er sei am 10. März in seinem Wahn davon ausgegangen, dass seine Nachbarn seinen Sohn getötet hätten, was er habe rächen wollen. Tatsächlich war seinem Sohn aber nichts geschehen. In seinem Racheplan habe sich der Beschuldigte mit einem Messer bewaffnet zur Wohnung seiner Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus in Ulm begeben, um dort die Person, welche ihm die Türe öffnen würde, sofort zu töten.