31 Flüchtlinge im Transporter: Haftbefehl gegen Schleuser
n-tv
Pasewalk (dpa/mv) - Das Amtsgericht Pasewalk hat Haftbefehl gegen einen mutmaßlichen Schleuser erlassen, der 31 Flüchtlinge in einem Kleintransporter befördert hatte. Das sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Montag. Der 34 Jahre alte Fahrer des Kleintransporters mit den irakischen Migranten im Laderaum war am Samstag bei Boock (Vorpommern-Greifswald) gestoppt worden. Der Mann aus Polen, bei dem ein Einhandmesser und eine Sturmhaube zum Tarnen gefunden wurden, müsse sich wegen Einschleusens von Ausländern verantworten. Er kam noch am Sonntag in eine Haftanstalt nach Neustrelitz.
Nach bisherigen Ermittlungen soll der Fahrer die Iraker im Osten Polens aufgenommen und möglichst schnell nach Deutschland befördert haben. Dies sei Teil einer größeren Schleuserorganisation, wie der Sprecher erklärte. In dem Transporter saßen 19 Männer, 2 Frauen und 10 Kinder, die zunächst medizinisch versorgt und inzwischen in eine Erstaufnahmeeinrichtung nach Berlin gebracht wurden. Der polnische Transporter hatte die Grenze nördlich der B104 nahe Blankensee passiert und war in Boock angehalten worden.
Migranten zumeist aus dem arabischen Raum versuchen seit Monaten, über Belarus und das angrenzende Polen in die EU zu gelangen. Die Regierungen Deutschlands und Polens beschuldigen den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Flüchtlinge aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen. Lukaschenko hatte Ende Mai angekündigt, Migranten nicht mehr an der Weiterreise in die EU zu hindern - als Reaktion auf verschärfte westliche Sanktionen gegen die ehemalige Sowjetrepublik.