Zwei Tage Speedsägen: Wettbewerb in Kettensägenkunst
n-tv
Heinersdorf (dpa/bb) - In Heinersdorf im Landkreis Oder-Spree sorgen derzeit Kettensägen für ordentlich Lärm, aber auch Kunst entsteht. Unter dem Motto "Wir machen Späne" treten seit Samstag 20 Teilnehmende im sogenannten Speedcarving - dem Kettensägen nach Zeit - an. Bis Sonntag kämpfen fünf Frauen und 15 Männer auf dem Gelände der Schäferei des Ortes um den Sieg für die schnellste und beste Arbeit. Darunter sind Tischler, Floristinnen und Maschinenbauer.
Binnen 45 Minuten muss die Skulptur aus einem 1,10 Meter hohen und mindestens 30 Zentimeter dicken Stamm herausgesägt werden. Die Kettensägen-Künstler seien aus ganz Deutschland angereist, darunter aus Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen, berichtete Veranstalter Christian Mücke. Der 36-Jährige aus Eberswalde ist Tischler und einer von zwei Brandenburger Teilnehmern. 2021 hatte er nach eigenen Angaben bei einem bundesweiten Wettbewerb den siebten Platz belegt. Die Gewinnerin oder der Gewinner soll am Sonntag gekürt werden.
"Ist die Säge nicht scharf, wirst Du langsamer und verlierst schnell die Geduld", beschrieb Mücke die Hürden beim Wettbewerb. Am ersten Tag der Veranstaltung seien etwa 700 Zuschauer gekommen, schätzte er ein. Man fange für die groben Züge mit großen Kettensägen an und nehme dann kleinere, wenn es filigraner werde. Entstanden sei am Samstag schon ein Widderkopf, der eine Bank werde, erzählte er. Auch Adler, ein Hirsch mit Geweih, Büsten und abstrakte Kunst sei schon herausgesägt worden. Siegen werde, wer am saubersten und schnellsten gearbeitet habe. Dazu würden Punkte verteilt.
Die Veranstaltung, bei der die gesägten Kunstwerke zum Abschluss versteigert werden, dient auch der Qualifikation für die 11. Deutsche Meisterschaft im Speedcarving, die Anfang September dieses Jahres im sächsischen Gelenau ausgetragen wird.