Zwei russische Regional-Abgeordnete fordern Kriegsende
n-tv
Wer den Ukraine-Krieg öffentlich kritisiert, muss in Russland mit Geld- und Freiheitsstrafen rechnen. Zwei russische Lokalpolitiker der östlichen Region Primorje wagen es dennoch, den Stopp der Invasion zu fordern. Die Reaktion ihres Fraktionsvorsitzenden folgt prompt.
In der Region Primorje im östlichsten Teil Russlands haben zwei kommunistische Abgeordnete öffentlich ein Ende der Offensive in der Ukraine gefordert. "Wenn unser Land die Militäroperation nicht stoppt, wird es noch mehr Waisen in unserem Land geben", sagte der Abgeordnete Leonid Wasjukewitsch während einer Sitzung des Regionalparlaments. "Wir verlangen den sofortigen Rückzug der russischen Truppen." Wasjukewitschs Fraktionskollege Gennadij Tschulga pflichtete ihm bei.
Laut Radio Liberty verlas Wasjukewitsch eine Erklärung, die drei weitere Abgeordnete unterzeichnet hätten. Darin heiße es, die Armee erleide bedeutende Verluste, weswegen es keine Aussicht auf Erfolg im militärischen Sinne gebe. Die Zahl der Waisen im Land werde steigen. Junge Männer stürben und kämen verwundet aus der Ukraine zurück, obwohl sie unserem Land nützlich sein könnten.
Nach der Rede, die auf den Youtube-Kanälen des Regionalparlaments und der Zeitung "Kommersant" übertragen wurde, war vereinzelter Applaus zu hören. Es ist das erste Mal, dass Abgeordnete der Kommunistischen Partei in Russland (KPRF) sich öffentlich derart äußern. Die KPRF unterstützt den am 24. Februar auf Befehl von Präsident Wladimir Putin begonnenen Militäreinsatz im Nachbarland.