Experte attestiert CDU "Merz-Problem" - und Habeck gute Chancen
n-tv
Die Mobilisierung des rechten Lagers gegen die Grünen sei "ausgereizt", sagt Wahlforscher Matthias Jung. Ihr Kanzlerkandidat Habeck habe deshalb gar keine so schlechten Karten bei der Neuwahl im Februar. Unionskandidat Merz mache hingegen Fehler, indem er sich programmatisch einenge.
Der Wahlforscher Matthias Jung attestiert Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz mit Blick auf die geplante Bundestagswahl Schwächen, die seinen Erfolg gefährden könnten. Merz habe in der Bevölkerung nur ein "mäßiges Image", zu dem er selbst viel beigetragen habe und das ihm eine breite Unterstützung erschwere, sagte das Vorstandsmitglied der Forschungsgruppe Wahlen dem "Tagesspiegel".
Merz habe sich "pointiert konservativ und wirtschaftsliberal positioniert, anstatt die gesamte Klaviatur der Union zu bespielen". Die Union habe durch diese programmatische Einengung ein "Merz-Problem", sagte Jung.
Jung verwies außerdem auf "eine gewisse Unbeherrschtheit", die der Kandidat Merz mit sich bringe. "Das ist eine Gefahr für ihn selbst und damit für die Erfolgsaussichten der Union." Insgesamt rechnet der Experte Merz aber gute Chancen zu, nach der für Februar 2025 geplanten Wahl der nächste deutsche Bundeskanzler zu werden. "Die Wahrscheinlichkeit, dass Merz Bundeskanzler wird, ist recht hoch", sagte er.