Zerstörtes Gasnetz: Teils keine Versorgung bis zum Winter
n-tv
Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) - Die Flutkatastrophe im Ahrtal mit 133 Todesopfern hat auch das Erdgasnetz in weiten Teilen zerstört. Tausende Haushalte werden bis zum Winter keine normale Versorgung ihrer Heizungen haben. Sie müssten etwa mit Flüssiggas improvisieren, teilte der Versorger Energieversorgung Mittelrhein (evm) am Mittwoch in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit. "Man kann sich vorübergehend einen Tank mit Flüssiggas im Garten oder einen mit kleiner Größe auch in der Wohnung aufstellen", sagte evm-Sprecher Marcelo Peerenboom. Dann lasse sich die Heizversorgung "relativ simpel umstellen".
Im evm-Versorgungsgebiet in der Ahrregion zwischen Sinzig, Grafschaft sowie Walporzheim, einem Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler, könnten voraussichtlich 43 Prozent der Kunden bis zum Winter nicht wieder ans Erdgasnetz angeschlossen werden. An der Wiederinbetriebnahme der übrigen Netzanschlüsse werde mit Rekordtempo gearbeitet. Ein Teil von ihnen sei schon wieder an die Erdgasversorgung angeschlossen worden. evm-Vorstandschef Josef Rönz teilte mit: "Es handelt sich hier um das größte Schadensereignis in der Geschichte unseres Unternehmens nach dem Zweiten Weltkrieg." Nach Angaben des Energieversorgers sind 133 Kilometer Erdgasleitungen, 8500 Gaszähler, 3400 Hausdruckregler, 7220 der rund 8000 Netzanschlüsse sowie 31 Gasdruckregel- und Messanlagen beschädigt oder zerstört worden. Auch sämtliche Querungen der Ahr im Erdgasnetz seien von der Sturzflut nach extremen Starkregen am 14. und 15. Juli weggerissen worden. Die evm investiere in die Wiederherstellung des Netzes mindestens 20 bis 30 Millionen Euro.More Related News