Wolfsangriffe: BUND fordert Herdenschutzinitiative
n-tv
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland fordert mehr Anstrengungen zum Schutz von Herdentieren, um Angriffe von Wölfen zu vermeiden. "Auch in Hessen treffen Wölfe noch viel zu oft auf ungeschützte Weidetiere", erklärte der BUND-Landesvorsitzende Jörg Nitsch am Donnerstag. Besonders gefährdet seien Schafe und Ziegen. Angriffe von Wölfen ließen sich nur vermeiden, "wenn der Herdenschutz auch präventiv flächendeckend stattfindet".
Aktuell habe das Regierungspräsidium Kassel den BUND Hessen zur Stellungnahme über eine geplante Ausnahmegenehmigung zum Abschuss von zwei Wölfen gebeten, sagte Nitsch. Die wechselnden Standorte der Wolfsangriffe in diesem Jahr zeigen laut BUND, dass es sich um jüngere Tiere handelt, die lange kein festes Territorium hatten, sich vermutlich nun aber in der Langen Rhön kurz hinter der Landesgrenze in Bayern niedergelassen haben.
Die Regierung von Unterfranken hatte vor rund zwei Wochen den Abschuss von zwei Wölfen genehmigt, um "das weitere Reißen von Schafen und Lämmern durch diese Wölfe zu verhindern". Die Schafherden in der Rhön seien von großer Bedeutung für den Schutz der dort natürlich vorkommenden Tier- und Pflanzenwelt. Die Ausnahmegenehmigung zum Töten der sonst unter Schutz stehenden Wölfe ist bis 9. November befristet, sie gilt im Naturschutzgebiet Lange Rhön und in angrenzenden Gebieten.