Wirtschaftskammern kritisieren geplanten Kohleausstieg 2030
n-tv
Dresden/Cottbus (dpa/sn) – Die Handwerks- sowie Industrie- und Handelskammern in Dresden und Cottbus sehen den im Ampel-Koalitionsvertrag für 2030 angepeilten Kohleausstieg kritisch. "Neben den enormen Herausforderungen, welche die Energiewende mit sich bringt, stellt sich die Frage, wie die künftige Regierung das Vertrauen der Lausitzer Wirtschaft zurückerlangen will und mit welchen konkreten Maßnahmen Risiken abgefedert werden sollen", teilten die Kammern am Donnerstag mit.
Der von der Ampel-Koalition geplante Aus- und Aufbau von Infrastruktur und alternativen Wirtschaftsstrukturen mit dem Ziel, wegfallende Arbeitsplätze in der Kohle durch hochwertige Industriearbeitsplätze zu ersetzen, brauche Zeit. EU, Bund und Land müssten nun dafür sorgen, dass zugesagte Ausgleichsmaßnahmen und Fördermittel für Unternehmen noch früher auf den Weg gebracht würden.
Um den Standort Lausitz attraktiver zu machen, brauche es zudem einen beschleunigten Ausbau von Schiene, Straße und Breitband. Der Ausbau erneuerbarer Energien mitsamt der notwendigen Infrastruktur und schnelleren Genehmigungsverfahren müsse Grundlage für den Kohleausstieg 2030 sein. Zudem müsse eine bezahlbare Energieversorgung, die Klimaschutz und Versorgungssicherheit unter einen Hut bringe, gewährleistet werden.