"Wir wollen, dass Russland uns in Ruhe lässt"
n-tv
In der Ukraine-Krise stehen die Zeichen auf Verhandlung. So will sich Bundeskanzler Olaf Scholz in den nächsten Tagen unter anderem mit Russlands Präsident Wladimir Putin treffen. Eine mögliche russische Eskalation ist am Donnerstagabend auch Thema bei Maybrit Illner im ZDF.
In der aktuellen Ukraine-Krise ist gerade viel Bewegung zu beobachten. Russische Soldaten sind an die ukrainische Grenze marschiert, Deutschland hat sich in den vergangenen Wochen ins Abseits manövriert. Wirklich ernst genommen wurden die letzten Schritte der deutschen Regierung nicht. So bezeichnete der Bürgermeister von Kiew, Wladimir Klitschko, die angekündigte Lieferung von 5000 Helmen als "absoluten Witz".
Jetzt jedoch scheint die Bundesregierung zum Handeln bereit. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte am Mittwochabend im ZDF Gespräche mit US-Präsident Biden und Russlands Präsident Putin an. Eine Reise nach Washington und Moskau steht unmittelbar bevor. Unterdessen schicken die USA Soldaten in die Region, und Präsident Biden droht Putin bei einer weiteren Eskalation mit harten Gegenmaßnahmen. Die Frage ist: Was will Putin eigentlich? Darauf versuchen am Donnerstagabend die Gäste in der Talkshow Maybrit Illner im ZDF eine Antwort zu finden.
Ein Kenner der europäischen Politik ist Martin Schulz. Der ehemalige Präsident des EU-Parlaments erklärt zunächst die Angelegenheit mit den Helmen: Die vergangene Bundesregierung habe beschlossen, keine tödlichen Waffen in Krisengebiete zu liefern. Die Ukraine habe Helme benötigt. Auch der CDU-Außenpolitik-Experte Norbert Röttgen glaubt, Helme seien zunächst eine richtige Lösung gewesen. "Die Ukraine braucht Waffen, aber nicht von uns", sagt er. Das Land sei bedroht. "Russland hat mit über 130.000 Soldaten eine invasionsfähige Armee zusammengestellt, und die Ukraine hat das Recht, sich zu verteidigen", erklärt Röttgen. Deutschland verfüge aber über besondere Gesprächsmöglichkeiten mit Russlands Präsident Putin. Röttgen: "Wenn wir Waffen lieferten, würden wir diese Einflussmöglichkeiten zerstören."