Wieder höhere Inflationsrate im Juni in MV
n-tv
Schwerin (dpa/mv) - Die Inflation hat nach einer Abschwächung in den vergangenen Monaten im Juni auch in Mecklenburg-Vorpommern wieder angezogen. Die Verbraucher mussten für ihren Lebensunterhalt 6,6 Prozent mehr bezahlen als im Juni 2022, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch festgestellt hat. Im Mai war die Inflationsrate im Nordosten auf 6,5 Prozent und damit erstmals nach einem Jahr wieder unter die 7-Prozent-Marke gesunken.
Mit 6,6 Prozent war der Preisauftrieb im Juni in MV kräftiger als in Deutschland insgesamt. Bundesweit hat das Statistische Bundesamt eine Inflationsrate von 6,4 Prozent nach 6,1 Prozent im Mai errechnet.
Volkswirte sehen in dem aktuellen Anstieg allerdings nur ein vorübergehendes Phänomen aufgrund eines Sondereffekts. Vor einem Jahr dämpften das auf drei Monate befristete 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt zeitweise den Preisauftrieb. Dieser Effekt entfiel in diesem Jahr. "Ohne diese zwei Basiseffekte, die die Jahresteuerungsrate auch noch im Juli und August rechnerisch hochhalten werden, wäre die Inflationsrate in diesem Monat wohl weiter rückläufig gewesen", hatte Deutsche-Bank-Ökonom Sebastian Becker kürzlich erklärt.
In Mecklenburg-Vorpommern mussten die Verbraucher im Juni vor allem für Lebensmittel deutlich tiefer in die Tasche greifen als vor einem Jahr. Das Preisniveau stieg dem Statistikamt zufolge um 13,1 Prozent. Strom und Heizung verteuerten sich demnach um 15 Prozent. Die Preise an der Zapfsäule gaben hingegen um 11 Prozent nach.