Wie kann man die Bahn vor Sabotage schützen?
n-tv
Drei Stunden lang steht die Bahn im Norden des Landes still. Wenig später ist klar: Die Störung ist das Ergebnis eines Sabotage-Aktes. Es scheint, als seien da Profis am Werk gewesen. Der Vorfall wirft weitere Fragen auf.
Es war eine Hiobsbotschaft für Zugreisende - und eine Nachricht, die große Sorge um die kritische Infrastruktur in Deutschland auslöst: Am Samstag steht der Bahnverkehr im Norden des Landes plötzlich still. Schuld, das wird noch am selben Tag klar, sind nicht etwa ein technischer Defekt oder ein heftiger Sturm. Der Grund ist Sabotage.
Die Bahn wurde Opfer eines gezielten Angriffs, das machen erst das Unternehmen selbst und wenig später auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing öffentlich. "Es wurden Kabel mutwillig und vorsätzlich durchtrennt, die für den Zugverkehr unverzichtbar sind", so der FDP-Politiker. Ohne sie ging nichts mehr. Da stellen sich vor allem zwei zentrale Fragen: Wer war das? Und wie verwundbar ist die kritische Infrastruktur hierzulande? Zu dieser zählen nach einer Definition der Bundesregierung alle "Organisationen oder Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden" - neben Energieversorgern und Gesundheitswesen eben auch die Bahn.
Beim Schutz dieser Systeme gebe es "erhebliche Probleme", auf die seit langem hingewiesen werde, sagt der Grünen-Politiker Konstantin von Notz, der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums für die Geheimdienste im Bundestag. "Zum Teil liegt das daran, dass Zuständigkeiten unklar sind."