Weidel will "nur eine Brandmauer niederreißen"
n-tv
"Nur eine Brandmauer niederreißen", stattdessen ein "Bollwerk" errichten: AfD-Chefin Weidel schießt bei ihrer Rede auf dem Parteitag in Magdeburg gleich gegen mehrere Parteien. Gleichzeitig skizziert sie ihre Vorstellungen einer Europolitik.
AfD-Chefin Alice Weidel hat den Abgrenzungskurs der CDU kritisiert. Deren Parteichef Friedrich Merz verliere sich in "antidemokratischen Brandmauerdebatten und Kontaktverboten", sagte die Vorsitzende auf der Europawahlversammlung der Partei in Magdeburg. "Wir müssen nur eine Brandmauer niederreißen und das ist die Brandmauer der CDU im Osten, wo wir als AfD bereits jetzt stärkste Kraft sind", rief sie den Delegierten zu.
In bundesweiten Wählerumfragen erreichten die Rechtspopulisten zuletzt Werte zwischen 18 und 22 Prozent. Weidel kündigte an, für Koalitionen "mit jedem" reden zu wollen. Dies sei man den Wählern schuldig. Mit den Grünen schloss Weidel eine Zusammenarbeit jedoch aus. "Das Einzige, was wir brauchen, ist ein Bollwerk gegen das grüne Narrenschiff, was dieses Land in Grund und Boden regiert", sagte sie. Die im Bundestag vertretenen Parteien haben ihrerseits eine Koalition mit der AfD alle ausgeschlossen.
Weidel sprach auch über die Europapolitik der AfD. Sie forderte einen Rückbau der EU-Institutionen. Ziel der AfD auf europäischer Ebene sei ein "Kompetenzrückbau", sagte sie. "Wir treten ein für die Stärkung der Nationalstaaten innerhalb der EU." Eine wichtige Aufgabe für die EU sehe die AfD in der Abwehr von Zuwanderung. "Wir müssen eine Festung um Europa bauen", sagte Weidel. Dieses Ziel verfolge die AfD "gemeinsam mit unseren europäischen Partnern", fügte Weidel hinzu.