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Vergütung von Klinikbehandlungen wird aufgestockt
n-tv
Ob Blinddarm, Hüftprothese oder Krebstherapie - für die Honorierung der meisten Klinikbehandlungen gelten Fallpauschalen. Das komplexe System soll mit der geplanten Klinikreform modifiziert werden.
Erfurt (dpa/th) - Die Krankenkassen in Thüringen stocken die Vergütung für Klinikbehandlungen auf. Das Durchschnittshonorar je Behandlungsfall steige in diesem Jahr auf rund 4201 Euro, teilte der Verband der Ersatzkassen (Vdek) am Dienstag mit. Auf die Erhöhung um rund 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hätten sich Krankenkassen und Landeskrankenhausgesellschaft geeinigt. Der Durchschnittswert ist Abrechnungsgrundlage für Krankenhausbehandlungen mit Ausnahme psychiatrischer Leistungen. Abgedeckt seien darin sämtliche Betriebskosten außer Pflegeleistungen, die für jedes Krankenhaus separat verhandelt werden müssten, sagte ein Kassensprecher. Pflegeleistungen und psychiatrische Behandlungen eingerechnet, sei 2024 von Gesamtausgaben von rund 3 Milliarden Euro Krankenhauskosten für die Kassen auszugehen.
Klinikbehandlungen sind größter Kostenfaktor für die Kassen. Krankenhäuser erhalten in der Regel sogenannte Fallpauschalen (DRG) für einzelne Behandlungen wie Hüftoperationen oder Blinddarmentfernungen. Mit der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angekündigten Klinikreform soll das Vergütungssystem geändert werden. Das DRG-System soll zwar nicht abgeschafft werden. Die Häuser sollen aber auch schon für das Vorhalten bestimmter Angebote Geld erhalten.
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