USA übermitteln elf Guantanamo-Häftlinge in den Oman
n-tv
Nach zwei Jahrzehnten Haft ohne Anklage werden elf jemenitische Guantanamo-Häftlinge in den Oman überstellt. Nur noch wenige Häftlinge verbleiben. Eine von Menschenrechtlern geforderte Schließung des berüchtigten US-Militärgefängnisses ist nicht in Sicht.
Die scheidende US-Regierung hat elf weitere Häftlinge aus ihrem umstrittenen Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba entlassen und diese an den Oman überstellt. Das US-Verteidigungsministerium teilte mit, bei den Entlassenen handele es sich um Männer aus dem Jemen. Keiner von ihnen ist in der über zwei Jahrzehnte andauernden Inhaftierung angeklagt worden, wie US-Medien berichten. Nach deren Entlassung befänden sich noch 15 Gefangene in Guantánamo Bay, von denen drei für eine Überstellung infrage kämen, hieß es weiter.
Über drei Jahre sei die Überstellung geplant und vorbereitet worden, wie die "New York Times" berichtete. Erst im September 2023 habe Verteidigungsminister Lloyd Austin den Kongress über seine Absicht informiert, nach einer strengen Überprüfung die Überstellung der Gefangenen an den Oman zu unterstützen, teilte das Pentagon mit. Zu den Umständen der Überstellung wurden keine Angaben gemacht. Nur zwei der jetzt noch einsitzenden Männer seien von Militärkommissionen verurteilt worden. Die Überstellung erfolgt nur Tage vor dem geplanten Schuldspruch des berühmtesten Häftlings und 9/11-Chefplaners Khalid Shaikh Mohammed.
Der Kongress hat der Regierung untersagt, Guantánamo-Häftlinge auf das US-Festland zu verlegen, und hat die Rückführung in bestimmte Länder, darunter den Jemen, blockiert. Der Jemen sei durch jahrelange Konflikte destabilisiert und die Überstellung von Häftlingen dorthin könnte ein Sicherheitsrisiko darstellen, werden Beamte von der "Washington Post" zitiert. Das Nachbarland Oman hatte zwischen 2015 und 2017 insgesamt 30 Ex-Häftlinge aufgenommen und gilt als einer der wichtigsten Verbündeten der USA in der Region.
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