Umweltminister zu Sturmschäden: "Besorgniserregende Bilder"
n-tv
Hannover (dpa/lni) - Nach ersten Einschätzungen hat Sturmtief "Zeynep" weniger Schäden an der niedersächsischen Nordseeküste und den Ostfriesischen Inseln verursacht als der vorangegangene Sturm "Nadia". Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) sagte am Sonntag: "Die Sandabbrüche vom Wochenende an den Inseln liefern erneut besorgniserregende Bilder." Dennoch habe "Zeynep" wohl überwiegend weniger Schäden an den Verschleißkörpern und Dünen verursacht als das Sturmtief "Nadia" vor drei Wochen. Die Sorge der Menschen vor allem auf den Inseln sei aber "absolut berechtigt", zumal weitere Stürme erwartet werden, betonte der Minister.
Lies kündigte angesichts der Strandabbrüche an, im Sommer und Herbst tätig werden zu wollen. "Die Sicherheit der Inseln hat weit mehr als eine touristische Bedeutung, die Inseln schützen vor allem auch unsere Küste", sagte der Minister. Für Ende März sei eine Inselkonferenz angesetzt, um alle Fragen im Detail zu erörtern.
An den Deichen und Lahnungen an der Küste gab es nach Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) durch "Zeynep" keine größeren Schäden. Allerdings sei am Festland in erheblicher Menge (26 500 Kubikmeter) Teek angefallen - mehr als bei "Nadia". Davon liegen demnach allein 18 000 Kubikmeter auf den Kanalpolderdeich im Dollart.
Die Sturmfluten hinterlassen laut NLWKN im Winter an den Deichen große Mengen von Treibsel (ostfriesisch "Teek"), das sich hauptsächlich aus abgestorbenem Pflanzenmaterial zusammensetzt. Der Teek muss nach jeder Sturmflut geräumt werden, da er sonst die den Deichkörper schützende Grasnarbe schädigen würde. Der NLWKN räumt nach eigenen Angaben jedes Jahr rund 20 000 Kubikmeter Teek und kompostiert ihn auf Teekkompostierungsanlagen.