Um Sjewjerodonezk tobt eine Artillerieschlacht
n-tv
Der US-Denkfabrik ISW zufolge stockt die russische Offensive rund um die ukrainische Stadt Sjewjerodonezk - und das trotz der Übermacht bei der Artilleriebewaffnung. Nach Einschätzung der Experten behindert Moskau sich sogar selbst, weil es seinen Krieg nicht als Krieg bezeichnet.
Russlands Überlegenheit bei der Artilleriebewaffnung reicht Militärexperten zufolge nicht für die Einnahme des Verwaltungszentrums Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine aus. "Russlands konzentrierte Artilleriekapazität gepaart mit wohl geschwächten Infanterieeinheiten bleibt unzureichend, um russische Fortschritte in Sjewjerodonezk zu erzielen", heißt es in der jüngsten Analyse des "Institute for the Study of the War" (ISW). Russische Truppen kämpften zwar weiter um die Kontrolle der Stadt, hätten aber wenig Fortschritte am Sonntag gemacht.
Vor dem Hintergrund der russischen Überlegenheit bei der Artilleriebewaffnung sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Sonntagabend in der ARD, dass Deutschland in puncto Waffenlieferungen mehr tun könne und mehr tun werde. Der Krieg mit Russland sei jetzt ein Artilleriekrieg. Die russischen Truppen hätten bei Artilleriewaffen eine Übermacht von 15:1. Deshalb brauche die Ukraine hier dringend Waffen wie Flugabwehrgeräte und Raketensysteme. Je früher die Waffen kämen, desto größer sei die Hilfe und desto weniger Menschen würden sterben.