
Tochter wegen Lebenswandel getötet? Eltern vor Gericht
n-tv
Mit Tabletten gefügig gemacht und ohnmächtig in den Fluss geworfen - so sollen die Eltern einer die 15-Jährigen ihre Tochter umgebracht haben. Der Vater gesteht. Welche Rolle spielte die Mutter?
Mainz (dpa/lrs) - Die beiden würdigen sich keines Blickes. Sie, im schwarzen Blazer, hält beim Betreten des Gerichtssaals einen großen Briefumschlag vor das Gesicht. Er nimmt in der Reihe über ihr auf der Anklagebank Platz. Dann startet gegen die Eltern der Mordprozess vor dem Landgericht Mainz.
Der Anklage nach sollen der 40-Jährige und die 34 Jahre alte Frau - beide stammen aus Afghanistan - ihre Tochter umgebracht haben. Die 15-Jährige soll mit Tabletten in einen hilflosen Zustand versetzt, später in Worms von ihrem Vater mit einem Schal gedrosselt, ohnmächtig über 30 Meter einen Weg entlang ans Rheinufer gezogen und in den Fluss geworfen worden sein.
Die Eltern sollen laut Staatsanwaltschaft mit dem Lebenswandel der Tochter nicht einverstanden gewesen sein - sie sei in Straftaten und Drogenkonsum verwickelt gewesen.