
Thüringen will trotz Bauprojekten weniger Boden versiegeln
n-tv
Wohnungs- und Straßenbau, aber auch neue Gewerbegebiete oder Logistikzentren: In Thüringen wird viel Boden zubetoniert. Das soll künftig weniger werden.
Erfurt (dpa/th) - In Thüringen soll weniger Boden durch Bauprojekte, Straßen oder Gewerbegebiete versiegelt werden. Vorgesehen sei, dass neue Flächen, die quasi betoniert werden, durch entsiegelte Flächen ausgeglichen werden. Um das zu organisieren, werde ein sogenannter Entsiegelungsfonds eingerichtet, erklärte Umweltminister Tilo Kummer (BSW) auf Anfrage. Dafür gebe es eine Verständigung mit der Thüringer Landgesellschaft (ThLG).
Laut Statistikportal von Bund und Ländern ist in Thüringen eine Fläche von mehr als 790 Quadratkilometern versiegelt - jährlich kommt gut ein Quadratkilometer dazu. Die Landesfläche des Freistaats, der zu den waldreichen Bundesländern gehört, beträgt rund 16.000 Quadratkilometer.
Das Projekt zum Böden entsiegeln und Flächenverbrauch reduzieren ist laut Kummer Teil des 100-Tage-Programms der Landesregierung. Dafür würden zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt, die aus einem vom Land gewonnenen Rechtsstreit um das alte Teeverarbeitungswerk Rositz in Ostthüringen stammen. Das Geld solle von der Landgesellschaft treuhänderisch verwaltet und für Entsiegelung eingesetzt werden.