
Tödlicher Unfall mit Polizeiauto – Gericht verwarnt Beamten
n-tv
Während einer Einsatzfahrt in Berlin-Marzahn erfasst ein Polizeiwagen einen Fußgänger. Der Mann stirbt wenige später im Krankenhaus. Fünf Jahre später steht das Urteil fest.
Berlin (dpa/bb) - Rund fünf Jahre nach dem Tod eines 30-jährigen Fußgängers in Berlin-Marzahn bei einem Unfall mit einem Polizeiwagen ist der damalige Fahrer der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen worden. Das Amtsgericht Tiergarten verwarnte den 53-jährigen Polizeibeamten.
Die Verhängung einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 130 Euro (7.800 Euro) bleibe vorbehalten, hieß es weiter im Urteil. Die Bewährungszeit betrage ein Jahr. Zudem soll der Beamte 7.000 Euro an den Vater des Unfallopfers zahlen, der im Prozess Nebenkläger war. Der Angeklagte sei "viel zu schnell gefahren", allerdings habe es ein massives Mitverschulden des Fußgängers gegeben, so das Gericht.
Der Polizist und eine Kollegin als Beifahrerin waren am 14. Februar 2020 wegen eines mutmaßlichen Raubüberfalls in einem Hotel zunächst mit Sonder- und Wegerechten unterwegs - laut Ermittlungen mit bis zu 122 Kilometern pro Stunde. Gegen 22.44 Uhr erfasste der Einsatzwagen einen Fußgänger, der die Allee der Kosmonauten auf Höhe des S-Bahnhof Springpfuhl überqueren wollte. Der Mann starb wenig später in einem Krankenhaus.