SPD-Stadträte wechseln zu Freien Wählern
n-tv
Sie seien beide schon länger unzufrieden mit ihrer Partei gewesen, nun wechseln sie: Die einzigen beiden SPD-Stadträte aus Aiwangers Heimatstadt laufen zu den Freien Wählern über. Der Grund: die Affäre um das antisemitische Flugblatt.
Die beiden einzigen SPD-Stadträte in Hubert Aiwangers Heimatstadt Rottenburg an der Laaber sind aus der Sozialdemokratischen Partei ausgetreten. Stadtrat Peter Bauer will sich den Freien Wählern anschließen, die Ex-SPD-Fraktionsvorsitzende Angelika Wimmer hat sich noch nicht entschieden. Als Gründe nannten beide auf Anfrage eine längere Unzufriedenheit mit der SPD. Den Ausschlag habe der Umgang der SPD mit Aiwanger in der Flugblattaffäre gegeben. Mehrere Medien hatten darüber berichtet. Beide wollen ihr Stadtratsmandat behalten.
"Diesen Schritt musste ich gehen, um ein Zeichen zu setzen", sagte Wimmer über ihren Austritt. Sie kritisierte unter anderem frühzeitige Rücktrittsforderungen aus der SPD an den bayerischen Wirtschaftsminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten Aiwanger wegen der Affäre. "Ich mache keinen Wahlkampf, in dem ich andere Leute schlecht mache."
Dem "Bayerischen Rundfunk" sagte Wimmer weiter, der SPD-Umgang mit der Flugblattaffäre sei ihr "bitterböse aufgestoßen". Sie kenne Aiwanger seit 30 Jahren und sei auch mit der SPD-Generalsekretärin Ruth Müller befreundet. Dennoch könne sie "hinter dieser Haltung nicht stehen". Ihr Parteiaustritt sei für sie sehr schmerzlich gewesen, sagte sie dem BR weiter. Wimmer hat nach eigener Aussage bereits Gespräche mit den Freien Wählern geführt. "Ich habe noch nichts unterschrieben, aber ich stehe den Freien Wählern sehr nahe. Darauf wird es hinauslaufen", wird sie weiter zitiert.