SPD-Politiker: "Bombe gezündet - warum akzeptieren wir das?"
n-tv
Fünf Böller-Tote, Dutzende Verletzte, unbewohnbare Wohnungen nach Explosionen: Die Silvester-Bilanz ist verheerend. Im ntv Frühstart spricht sich SPD-Politiker Müller deshalb für ein privates Böllerverbot aus. Unterstützung bekommt er von der Berliner CDU und einem Bremer Parteifreund.
SPD-Außenpolitiker Michael Müller spricht sich gegen die massenhafte private Benutzung von Böllern und Raketen aus. Er fordert im Frühstart von RTL und ntv ein bundesweites Böllerverbot. "Es gibt doch überhaupt keinen Grund, warum wir 364 Tage im Jahr akzeptieren, dass nur professionell ein Feuerwerk stattfinden darf, und an einem Tag im Jahr darf jeder machen, was er will. Warum eigentlich?", fragte Müller. Er hätte den Eindruck, dass es immer mehr Menschen gebe, die das private Böllern gänzlich inakzeptabel fänden, sagte der SPD-Politiker.
Zur Vielzahl an Böllerwürfen und Feuerwerken kommt die Gefahr durch illegale Sprengkörper. Diese kommen zum Teil aus dem Ausland, werden aber auch hierzulande von Hobbybastlern hergestellt. In Berlin-Schöneberg explodierte eine sogenannte Kugelbombe, die in Deutschland bereits verboten ist, in dessen Folge 36 Wohnungen vorerst unbewohnbar wurden. Zwei Menschen wurden dabei so schwer verletzt, dass sie in ein Krankenhaus gebracht werden mussten. Im Berliner Stadtteil Tegel wurde eine weitere Kugelbombe gezündet, wodurch acht Menschen verletzt wurden, davon zwei lebensbedrohlich.