Selenskyj spricht von "Völkermord" im Donbass - Ukraine meldet Tote nach Angriff auf Charkiw
n-tv
Die russischen Truppen rücken im Osten weiter vor - den ukrainischen Verteidigern droht ein Kessel. Die Ukraine meldet Luftangriffe und Artilleriebeschuss auf mehrere Großstädte in der Region. Präsident Selenskyj spricht von einem brutalen Vorgehen Russlands und warnt vor einer Entvölkerung des Donbass. Die USA erwägen derweil die Lieferung von Langstreckenraketen an Kiew - befürchten aber offenbar Angriffe auf russisches Gebiet.
Russland beschießt Großstädte im Osten
Die ukrainische Armee steht im äußersten Osten ihrer Front stark unter Druck. Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk wurde mit Artillerie und aus der Luft beschossen, wie Gouverneur Serhij Hajdaj mitteilte. Der ukrainische Generalstab teilte mit, der Angriff auf die Stadt und ihren Vorort Boriwske sei aber nicht erfolgreich. Die Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar. In einem anderen Dorf in der Nähe, in Ustyniwka, habe die russische Seite einen Teilerfolg errungen, hieß es.
Die Großstädte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk sind derzeit die äußersten ukrainischen Vorposten im Osten. Kämpfe gibt es aber auch schon im Rückraum dieser Städte, damit drohen ukrainische Truppen abgeriegelt zu werden. Auf der Nordseite dieses möglichen Kessels sei die Stadt Lyman verloren worden, bestätigte Präsidentenberater Olexyj Arestowytsch im ukrainischen Fernsehen. Auf der Südseite gab es Kämpfe um die Orte Komyschuwacha, Nirkowe und Berestowe. Bei Raketenangriffen auf die ostukrainische Stadt Charkiw seien neun Menschen getötet worden, darunter ein fünf Monate altes Kind mit seinem Vater, sagte Selenskyj. 19 Menschen seien verletzt worden.