Selenskyj: Russen wollen AKW von Strom abkoppeln
n-tv
Die Lage am Atommeiler Saporischschja bleibt angespannt. Sollte das Reaktorkühlsystem des von Russland besetzten Kraftwerks ausfallen, könnte das AKW zur Gefahr für die Ukraine und ganz Europa werden. Plant Moskau nun die Abkopplung vom ukrainischen Stromnetz?
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Moskau vor, eine "groß angelegte Provokation" am Atomkraftwerk Saporischschja zu planen. Ziel sei es, eine Abkoppelung des Kraftwerks vom ukrainischen Stromnetz zu rechtfertigen und es an das russische Stromnetz anzuschließen, sagte er in einer Videoansprache.
Unterdessen zeigten sich anonyme, westliche Beamte besorgt, ob die Wasserkühlung des von Russland kontrollierten AKW aufrechterhalten werden kann. Das berichtet der britische "Guardian". Auch beschuldigten sie die russische Seite, die Anlage nicht ordnungsgemäß zu warten. Das vorhandene Reaktorkühlsystem ist für die Sicherheit des Standorts von entscheidender Bedeutung und hängt von der Aufrechterhaltung der Stromversorgung ab.
Laut "Guardian" wird befürchtet, dass Russland die Versorgung unterbrechen könnte, wenn es versucht, die Anlage vom ukrainischen Stromnetz zu trennen. Am Freitag hatte der staatliche ukrainische Energieversorger Energoatom mitgeteilt, dass es Hinweise auf entsprechende Vorbereitungen der russischen Truppen gebe. Bestätigen lassen sich diese Angaben nicht. Allerdings bekräftigte auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Warnungen: Russland plane möglicherweise die Abkopplung vom ukrainischen Stromnetz.